Die Atkins Diät – Davon sollte man die Finger lassen!
Fleisch in Massen?
Nach Meinung des amerikanischen Arztes, Dr. Robert Atkins, bauen viel Fleisch, Fisch, Käse und Eier auch ohne drastische Fettbegrenzung das Übergewicht optimal ab. Der Eiweiß- und Fettverzehr ist uneingeschränkt erlaubt. Nur kohlenhydratreiche Lebensmittel sollten Sie meiden: also kaum Brot, Kartoffeln, Nudeln oder Reis, keine Süßigkeiten und Kuchen. Auch Obst und Gemüse sollen eingeschränkt werden. Weil es bei dieser einseitigen Ernährung zu Vitamin-und Mineralstoffdefiziten kommt, werden Nährstoffpräparate empfohlen.
Die Atkins-Diät unterscheidet zwischen “verbotenen†und “erlaubten“ Lebensmittel und fördert deshalb rigides Verhalten. Das wiederum begünstigt einen Wechsel zwischen Diätphasen und zügellosem Essen – Regelverstöße sind vorprogrammiert. Eine sinnvolle, langfristige Ernährungsumstellung lässt sich so nicht erreichen.
Die Atkins-Diät führt ganz gezielt zu einem Kohlenhydratmangel. Der Stoffwechsel muss sich dadurch stark umstellen und kann das Fett nicht mehr optimal verwerten. Die Folge: Es bilden sich Abbauprodukte, die den Hunger drosseln, allerdings auch die Nieren belasten und einer Gicht Vorschub leisten. Ein weiterer Nachteil der Atkins-Diät: Die sehr fetten Lebensmittel können die Blutfettwerte in die Höhe treiben und damit langfristig zu Herz-Kreislauf-Beschwerden führen. Ohnehin wird sich bei dieser einseitigen Ernährung selbst der größte Liebhaber von Schweinshaxen und Rinderrouladen bald nach frischem Obst und Gemüse sehnen.
Im Mai 2003 veröffentlichten Wissenschaftler eine Studie zum diesem Thema im “New England Journal of Medicineâ€. 63 übergewichtige Personen erhielten entweder die Atkins-Diät oder kohlenhydratreiche, fettarme Nahrung. Innerhalb der ersten sechs Monate verloren die Atkins-Anhänger deutlich mehr Pfunde als die andere Gruppe. Dieser Unterschied war nach einem Jahr allerdings nicht mehr vorhanden. Endgültige Schlussfolgerungen über die Effektivität der Diät lassen sich jedoch nicht ziehen, da nur sehr wenige Personen in dieser Studie beteiligt waren und nur 60 Prozent die Diät auch ein Jahr lang durchhielten.